Kultur der Kalash
Eine geheimnisvolle Kultur am Hindukusch (2 Dokumentarfilme)
Im Tal der Kalash
Chaumos - Winterfest im Hindukusch
Eine Insel im Meer des Islams
Ein Freund aus Nuristan - Zabiullah Nuristani - hatte uns in Peshawar auf diese nicht islamisierte kleine Gruppe von Menschen im Norden Pakistan, direkt an der Grenze zu Afghanistan aufmerksam gemacht und unsere Neugier geweckt.
Wieder zurück in Deutschland recherchieren wir zum Stichwort Kalash - konnten aber keine Informationen finden. Eine französische Freundin bringt uns eines Tages das Buch des Ethnologen Jean-Yves Loude: KALASH - Les derniers "infidèles" de l'Hindu-Kusch (Kalash, die letzten Ungläubigen im Hindukusch, erschienen 1980 bei Berger-Levrault in Paris).
Jetzt haben wir eine Grundlage, auf der wir ein Filmkonzept entwickeln und uns auf den Weg machen können.
In Chitral im Nordosten Pakistans angekommen, treffen wir Saiffulah Jan, den Zabiullah schon über unser Kommen informiert hat. Saifullah Jan spricht englisch, so können wir direkt mit den Kalash kommunizieren, ohne den Filter eines moslemischen Interpreters. Im Laufe der Arbeit wird Saifullah ein guter Freund, der uns davon überzeugt, nicht einen, sondern zwei Filme zu drehen. So reisen wir in den Jahren 1987 bis 1991 mehrmals in diese abgeschiedene und gefährliche Gegend - war sie doch eine beliebte Route der afghanischen Mudschaheddin, die damals noch in der westlichen Welt als Freiheitskämpfer angesehen wurden.
1987 gibt es nur noch ca. 4500 Kalash, die letzten Überlebenden der Kafiren, der Ungläubigen. Nach vielen legendären Kämpfen haben sich die Kalash in die Täler Bumbureit, Rumbur und Birir zurückgezogen. Ihre Dörfer sind nur über Ziegenpfade zugänglich, lediglich ein Baumstamm oder eine kleine Brücke über den reißenden Gebirgsfluss verbindet das Dorf mit der Außenwelt. Sie leben im Norden Pakistans, direkt an der Grenze zu Afghanistan. Eine Insel im Meer des Islams.