Stumme Schreie (Ausstellung)
Wandinschriften im Warschauer Gestapokeller
Das Medienpaket „Stumme Schreie“ trägt dazu bei, den Faschismus visuell, analytisch und emotional zu vergegenwärtigen, um wiederaufkommenden Tendenzen entgegenzuwirken.
Jedes Medium – Film/ Ausstellung/Buch – hat seine spezifischen Möglichkeiten, sich an den Rezipienten zu wenden:
- Der Film „Stumme Schreie“ konzentriert sich ausschließlich auf die Wandinschriften, deren existentielle Aussagen, verbunden mit der Musik, sich emotional an den Zuschauer wenden.*
- Die Ausstellung „Stumme Schreie“ besteht aus 50 Großfotos der Wandinschriften, Kurzinformationen und Texten über den Gestapokeller (Berichte Überlebender, herausgeschmuggelte Briefe etc.). Der Besucher kann die Fototafeln genau betrachten und deren visuelle Präsenz auf sich wirken lassen, und sich von dem Inhalt der übersetzten Wandinschriften bewegen lassen.
- Das Buch (Katalog) „Niemand denkt an mich und weiß von mir“ ist ein Fotobuch, das die Aufnahmen zeigt, auf denen auch der Film basiert. Ausführliche Berichte von ehemaligen Inhaftierten stellen die Wandinschriften in einen konkreten geschichtlichen Zusammenhang und belegen verschiedene Formen des Widerstandes. Andere Artikel – Symbolerklärungen, Hintergrundinformationen – verdichten den kulturellen Bezug.
Ausstellungsorte
Austellungsorte in der BRD, Niederlande, und Österreich:
- 1982 Oberhausen, Stadthalle *
- 1982 Düsseldorf, Landesmuseum Volk und Wirtschaft
- 1982 Herne, Kulturzentrum
- 1982 Stuttgart, Württembergisches Staatstheater Düsseldorf
- 1983 Düsseldorf, Universität
- 1983 Hamburg , Evangelische Akademie Nordelbien
- 1983 Köln, Römisch-Germanisches Museum
- 1983 Hagen, Bürgerhalle
- 1983 Amsterdam, Universität Bibliothek
- 1983 Bad Boll, Evangelische Akademie
- 1983 Hamburg, Schauspielhaus (Kampnagelfabrik)
- 1983 Salzburg, Universität
- 1983 Wuppertal, Haus der Erwachsenenbildung
- 1983 Velbert, Schloss Hardenberg
- 1983 Aachen, Öffentliche Bibliothek
- 1983 Dortmund, Volkshochschulgebäude
* 1982 lehnte das deutsche Fernsehen es ab, diesen Film auszustrahlen mit der Begründung, der Zuschauer würde sich zu eingeschlossen fühlen in die Zellen des Warschauer Gestapokellers in der Aleja Szucha 25. Der Redakteur Herr Ulrich Stockmann machte den Vorschlag, für das Fernsehen Intervies mit Augenzeugen einzufügen. So entstand der Film " ... niemand denkt an mich und weiß von mir ...", der 1983 der Deutsche ARD-Beitrag beim internationalen Fernsehfestival in Dublin (Irland) war.