Dieter Roth - Andy Warhol

Unterschiede

Immer wieder werden die gedruckten Bildwerke Dieter Roth's mit Andy Wharhol's Serien „Marilyn Monroe“ oder „Mick Jagger“ verglichen. Diese können einem in den Sinn kommen, wenn man in einer Ausstellung mehrere unserer Städte- oder Landschaftsdrucke nebeneinander sieht. Doch der Unterschied zur Produktions-Methode von Wharhols Werken ist noch größer als der zu Dieters eigenen Unikaten wie „Daheim“ oder „Thomkins Patent“. Wharhol änderte die verschiedenen Druckformen (z.B. das Haar eines Porträts) innerhalb eines Sets, in dem er verschiedenfarbig gestaltete Porträts zusammenstellte. Aber innerhalb der Auflage - der gedruckten Exemplare - veränderte sich die Farbe in den einzelnen Formen nicht: z.B hat bei Porträt Monroe Nr. 3 Marilyn immer dasselbe Gelb im Haar, und dies wird so häufig reproduzierend gedruckt, wie die Auflagenhöhe der Graphik (oder der Mappe) ist.

Nur durch die Addition der nebeneinander hängenden Druck-Porträts entsteht der Eindruck einer Verschiedenart, einer Farbenvielfalt. Aber es handelt sich um einzelne Drucke einer Druckauflage z. B. der von Marylin 1, (gelbes Haar) Marylin 2, (rotes Haar) und Marylin 3 (blaues Haar) usw., die zudem noch dasselbe Foto-Bild als Form haben. Oder anders erläutert: Das Set setzt sich zusammen aus 4 Porträts mit demselben Motiv 1- 4 (z.B. M. M.) Das Motiv (Foto-Porträt von M.M.) besteht z.B. aus den 3 Druckformen a,b,c. Hier ändert Wharhol lediglich die Farbe, z.B. bei 1a. nimmt er ein Gelb, bei 1b ein Rot, bei 1c ein Blau. Aber bei allen (z. B. 100) Exemplaren sind diese Farben absolut gleich.

Wir haben es somit mit einer klassischen Druckgraphik zu tun, die ihre farbliche Variation nur durch das Ändern der Farbe innerhalb eines ''Sets'' erreicht.

Lesen Sie hier den Vortrag ''Die kostbare Akkumulation von Fehlern'' in voller Länge als PDF-Datei